Wappen
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St.Anton
an der Jeßnitz

3283 St. Anton/J.

Nr. 5

Tel: 07482/48240

Das Wappen der Gemeinde St. Anton an der Jeßnitz
Willkommen auf der Homepage der Gemeinde St. Anton an der Jeßnitz


Geschichte

Die Gemeinde St. Anton an der Jeßnitz besteht aus dem lieblich ins Tal der Jeßnitz gebetteten Dorf St. Anton, sowie den Rotten Anger, Gabel, Gärtenberg, Gnadenberg, Grafenmühl, Gruft, Hochreith, Hollenstein, Kreuztanne und Wohlfahrtsschlag, umfaßt ein Gebiet von 69,60 km² und zählt 1200 Einwohner.

Der Name der Gemeinde geht einerseits auf lange vor Entstehung des Dorfes von den Wallfahrern nach Mariazell gerne aufgesuchte St. Antonius-Bründl zurück, das heute noch südlich der Kirche unter einer kleinen Kapelle aus dem Felsen quillt.
Das Gebiet von St. Anton an der Jeßnitz war gewiß schon zur Zeit des Königreiches Norikum und zur Römerzeit, wenn auch nur sehr dünn besiedelt. Die ersten erwiesenen Ansiedler waren jedoch die Slawen, an die neben dem erwähnten Namen „Jeßnitz“ u.a. auch der Name der Rotte Gabel (von jablabe=: Apfelbaum), der Name Staatsberg (von Stozek = Schober), sowie der Name Robitzstein (soviel wie Hornberg bedeutend) erinnern. Vermutlich um 900 n.Chr. oder doch sehr bald hernach erfolgte dann die deutsche Besiedlung und schon damals dürften die meisten der heute noch bestehenden (und auch schon wieder verlassenen) Bauernhöfe entstanden sein.

Das Gebiet von St. Anton an der Jeßnitz gehörte damals zur großen Grafschaft Peilstein, in St. Anton saßen ihre Dienstmannen, die Herren von Jeßnitz, die vielleicht bereits die Anführer bei der deutschen Landnahme gewesen und ihren Namen von dem Flüßchen Jeßnitz herleitete bzw. ihm gaben. Als erster des Geschlechtes der Jeßnitzer tritt jener „Otto von Jesenitz“ ins Licht der Geschichte, der in einer Urkunde der Kirche von Jesnitz (der Name Jeßnitz erfuhr die verschiedensten Schreibarten) im Stifte Lilienfeld das Kleid des hl. Bernhard. In der Folge werden die Jeßnitzer immer häufiger in Urkunden erwähnt, besonders häufig zw. 1282 und 1357, in welcher Zeit sie ihre Besitzungen nach und nach an den Herzog Albrecht II. für dessen Stiftung, die Kartause Gaming, verkauften. Nach dem Tod des Herzogs verkauft Hartneid, der Jeßnitzer mit Urkunde vom 3. VIII. das halbe Haus zu Jeßnitz (seine Burg) an das Kloster in Gaming. Von nun ab war das Geschick von St. Anton an der Jeßnitz innig mit der Kartause von Gaming verknüpft.

1464 wird der Ort, das Dorf St. Anton, zum erstenmal urkundlich erwähnt. Es könnte hiebei an das Haus Nr. 5 in St. Anton gedacht werden, das noch eine gotische Türumrahmung und auf einem der Rauchfänge die Jz. 1692 und 1761 aufweist. Diesem Gasthaus mögen sich bald ein Krämerladen und ein zweites Gasthaus angeschlossen haben. Um diese Zeit, dürfte sich auch die erste Nagelschmiede an der Jeßnitz niedergelassen haben. Gegen Ende des 17. Jh. folgten dann Kirche und Pfarrhof und etwas später die Schule, die zuerst in einem ehemaligen Krämerladen untergebracht war. Der ordentliche Schulbetrieb dürfte aber erst 1807 aufgenommen worden sein. 1838 zählte das Dorf St. Anton bereits 17 Häuser, in welchen 26 Familien lebten. Im Dorfe befanden sich ferner 2 Gastwirte, 1 Krämer, 1 Schuster, 1 Schneider, 1 Sensenhammer, 1 Nagelschmiede. Kemmelbach war damals die nächste Poststation. Das Sensenwerk, der sog. Jeßnitzhammer auf dem Haus Nr. 14, stellte in der Folge seinen Betrieb ein. Dafür errichtete Josef Heiser eine Gewehrfabrik, die 1887 etwa 21 Arbeiter beschäftigte. Die Bruderlade, das Haus Nr. 12, vom Hammerherrn Andreas Töpper in Neubruck errichtet, war ein Vorläufer der heutigen Krankenkasse und Pensionsversicherungsanstalten.
1820 begann man in St. Anton nach Kohle zu schürfen, Es wurde Stein- und Schmiedekohle geschürft, 1854 betrug die Ausbeute 9.000 Wr. Zentner.
Eine Zeitlang war im 19. Jhd. auch die Gipsgewinnung von Bedeutung. Dieser Gips diente nicht nur als Baustoff, sondern wurde vor Einführung des Kunstdüngers als Düngemittel auf die Felder gestreut.  Um diese Zeit war bereits das gesamte Gemeindegebiet besiedelt; es wurden 1700 Einwohner gezählt. In struktureller Hinsicht war die Land- und Forstwirtschaft und Viehzucht dominierend, jedoch brachten die oft 80 bis 100 Fuhrwerke, die auf der Staße durch den Ort unterwegs waren, Leben und Verdienst.

Außerdem bestand zu jener Zeit die k.k. privilegierte Eisen-, Stahl- und Walzblechfabrik des Herrn Andreas Töpper an der Einmündung der Jeßnitz in die Erlauf. Sie war die erste in der großen Habsburgermonarchie, die gegen Ende des 19. Jhd. als Papierfabrik umgebaut wurde.
Eine weitere Einkommensquelle bot die Gummibandfabrik und Weberei des Herrn Josef Pivonka. Im Jahr 1912 wurde die gesamte Fabrik das Opfer einer Brandkatastrophe. Das Gebäude samt den dazugehörigem Arsenal und Wohngebäuden wurde von der Christ. Sozialen Gewerkschaft gekauft aus dem Herrenhaus wurde ein Erholungsheim für Arbeiter und Angestellte errichtet.  Das Heim war das sogenannte Allingerhaus und wurde als öffentlicher Gastbetrieb geführt. Dieses Areal wurde Ende 1950 an den Besitzer der Neubrucker Papierfabrik veräußert. Jetzt ist es ein Wohnhaus mit mehreren Wohnungen.

Wallfahrer pilgertenden durch St. Anton nach Mariazell, sowie die Schwerfuhrwerker, die auf der alten Straße hoch über der Jeßnitz das Eisen vom Erzberg ins Erlauftal brachten, bis 1864 die heutige Straße durch die Steinleiten erbaut wurde, welche zum Aufschwung dieses Ortes beitrug. Somit setzte allmählich der Fremdenverkehr ein. Es wurde das Gasthaus Groß-Winterbach und 1909 das Hotel Winterbach erbaut. Sämtliche Wanderwege wurden erschlossen und 1966 wurde das Jeßnitzbad errichtet. Herrliche Wanderungen gibt es auf dem Schlagerboden , auf Hochbärneck mit dem Almhaus Hochbärneck, welches seit 1898 im Besitz der Gemeinde St. Anton ist. Das Almhaus sowie die dazugehörigen Schilifte und die umliegenden Weiden wurden verpachtet. Im Jahr 1970 wurde der Naturparkverein  „Ötscher-Tormäuer“ von den Gemeinden St. Anton an der Jeßnitz, Puchenstuben und Gaming gegründet um dieses landschaftliche Juwel zu pflegen und für den Tourismus zugänglich zu machen.